Am 21. November 2024 haben einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Radebeuler Sozialprojekte gemeinsam mit rund 3000 Menschen vor dem Dresdner Rathaus gegen die geplanten Sozialkürzungen demonstriert. Trotz Schneeregen und eisiger Kälte war die Resonanz beeindruckend: Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Bereichen versammelten sich, um ein starkes Zeichen gegen die Einsparungen zu setzen, die das soziale Netz in Dresden massiv bedrohen.
Während draußen tausende Menschen lautstark protestierten, stellte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert drinnen dem Stadtrat seine sogenannte „Liste der Grausamkeiten“ vor. Diese Liste umfasst umfangreiche Sparpläne, die nicht nur die soziale Arbeit, sondern auch zahlreiche andere Bereiche wie Kinder- und Jugendarbeit, Kultur, Schule, Gleichstellungsarbeit, Sport, Gesundheit und Pflege betreffen. Die Pläne, mit denen Hilbert das Haushaltsdefizit der Stadt zu reduzieren versucht, sehen drastische Kürzungen und die Schließung zahlreicher Einrichtungen vor.
Der Protest vor dem Rathaus spiegelte die Sorgen und den Unmut der Stadtgesellschaft wider. Es wurde deutlich, dass die geplanten Einsparungen nicht nur die betroffenen Einrichtungen, sondern die gesamte Stadtgemeinschaft belasten würden. Tausende Stimmen riefen dazu auf, diese Pläne zu stoppen und stattdessen Lösungen zu finden, die langfristig soziale und kulturelle Strukturen stärken.
Wie wir bereits in unserem Statement Anfang Oktober betonten, bedrohen die Kürzungspläne nicht nur einzelne Einrichtungen, sondern das gesamte soziale Netz der Stadt. Besonders betroffen sind Angebote, die für die Unterstützung und Integration von Kindern, Jugendlichen, Familien sowie von Menschen in schwierigen Lebenslagen unverzichtbar sind. Diese Einsparungen gefährden die Zukunft vieler Menschen und ignorieren die langfristigen Folgen: soziale Isolation, wachsende Ungleichheit und höhere Folgekosten für die Stadt.
Die Demonstration hat uns einmal mehr verdeutlicht, wie groß die Solidarität innerhalb der Stadtgesellschaft ist. Menschen aus sozialen, kulturellen und sportlichen Bereichen sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger setzten gemeinsam ein starkes Zeichen gegen diese kurzsichtigen Sparmaßnahmen.
Besonders betroffen von den Kürzungsplänen sind Bereiche wie die Schulsozialarbeit, niedrigschwellige Angebote für wohnungslose Menschen und Einrichtungen, die Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten betreuen. Diese Menschen stehen oft schon jetzt vor großen Herausforderungen – die Einsparungen würden ihre ohnehin schwierige Situation weiter verschärfen.
Beispielhaft steht der mögliche Verlust von Projekten wie den „ABC-Tischen“, die Jugendlichen mit Migrationshintergrund Bildung und Nachhilfe ermöglichen. Ebenso bedroht sind Einrichtungen wie Safe Dresden, das wohnungslose und nicht krankenversicherte Menschen medizinisch versorgt, oder Jugendclubs wie das „Emmers“, die als sichere Orte für Begegnung und Freizeitgestaltung eine zentrale Rolle spielen.
Die Pläne des Oberbürgermeisters gefährden auch wichtige kulturelle und sportliche Angebote, die für viele Menschen – besonders für junge Dresdnerinnen und Dresdner – Teilhabe und sozialen Zusammenhalt bedeuten. Gerade die Vielfalt dieser Angebote ist eine Stärke der Stadt, die es zu erhalten gilt.
Mit unserer Teilnahme an der Demonstration haben wir ein klares Signal gesendet: Die geplanten Kürzungen dürfen nicht umgesetzt werden. Wir fordern eine transparente Diskussion und langfristige Lösungen, die den sozialen und kulturellen Zusammenhalt der Stadt stärken, statt ihn zu schwächen. Eine Stadt kann es sich nicht leisten, ihre sozialen Strukturen aufs Spiel zu setzen – weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich. Gemeinsam für ein gerechtes Dresden!
Die Demonstration am 21. November 2024 war ein beeindruckendes Zeichen des Zusammenhalts der Dresdner Stadtgesellschaft. Trotz Schneeregen und eisiger Temperaturen haben sich rund 3000 Menschen vor dem Rathaus versammelt, um für soziale Gerechtigkeit und den Erhalt wichtiger Angebote einzutreten. Diese Solidarität zeigt: Dresden möchte eine Stadt sein, die niemanden zurücklässt.
Wir danken allen, die mit uns auf die Straße gegangen sind, um für eine gerechte und soziale Zukunft zu kämpfen. Doch unser Einsatz endet nicht hier. Wir werden weiterhin für den Erhalt der sozialen und kulturellen Infrastruktur eintreten – für ein Dresden, das allen Menschen gleiche Chancen bietet, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status oder ihrer Lebenssituation.