Filmbrunch mit Tiefgang in der Filmgalerie Phase IV im Rahmen der COA-Aktionsjahre

Vergangenen Samstag fand ein Filmbrunch in der Filmgalerie Phase IV in der Dresdner Neustadt statt. Eingeladen waren Familien mit ihren Kindern, um sich mit dem Thema Sucht in der Familie auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung reiht sich in das Projekt COA-Aktionsjahre ein. Dieses Projekt ist ein Jahresprojekt in Kooperation mit der Landeshauptstadt Dresden. Es richtet sich an Eltern mit einer Suchterkrankung und deren Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren. Ziel ist es, den Familienzusammenhalt zu stärken und füreinander Zeit zu schenken. Die Familien können ihre Ideen und Wünsche für die Aktionen mit einbringen.

Das Projekt beinhaltet 4 Module über ein Jahr verteilt. Sie sind wie folgt gegliedert:

  • COA-Aktionswoche - Öffentliche Jahrmarktswoche, bei der die Ergebnisse der Projekte vorgestellt werden und es diverse kreative Angebote geben wird.
  • Zirkuscamp - Manege frei! Leben wie im Zirkus. Lernt gemeinsam Kunststücke und führt sie am letzten Abend des Camps gemeinsam auf.
  • Filmprojekt - Suchtspezifischen Film mit Familie und Fachleuten anschauen und gemeinsam diskutieren.
  • Medienprojekt - Sensibilisierung zum Medienkonsum in der Familie

Das Filmprojekt mit dem suchtspezifischen Film Zoey

Ein Spielfilm über die Lebenswelt von Kindern aus einer suchtbelasteten Familie

In dem 40-minütigen fiktionalen Spielfilm geht es um die 14-jährige Zoey, die mit dem Rückfall ihres alkoholkranken Vaters zu kämpfen hat. Der Alltag des Teenagers gerät ins Wanken und sie muss Verantwortung für ihren Vater, ihren 8-jährigen Bruder und sich selbst übernehmen, was nicht ohne Folgen bleibt.

Zoeys Eltern leben getrennt. Sie und ihr jüngerer Bruder wohnen abwechselnd bei ihrer Mutter und ihrem Vater. Der Vater ist Alkoholiker und hat gerade einen stationären Klinikaufenthalt hinter sich. Nach einigen Tagen trinkt er wieder sein erstes Bier. Der Konsum steigt und der Vater kommt seinen Pflichten nicht mehr nach. Er hält sich nicht an Versprechen und stört betrunken eine wichtige musikalische Aufführung seiner Tochter. Zoey schärft ihrem Bruder ein, der Mutter nichts über den Alkoholkonsum zu erzählen. Während die Mutter und ihr Partner Urlaub machen, wohnen Zoey und ihr Bruder zwei Wochen lang beim Vater. Nachdem Zoey es eines Nachts nicht schafft, ihren Vater aus der gegenüberliegenden Kneipe zu holen, nimmt sie ihren Bruder und geht mit ihm zur Wohnung der Mutter, die mit ihrem Partner vorzeitig aus dem Urlaub zurückkehrt.

Der Aufklärungsfilm wurde produziert vom Medienprojekt Wuppertal im Auftrag des Blauen Kreuz Deutschland e.V.

Eindrücke und Impressionen der Filmveranstaltung


Die Veranstaltung wurde von 3 engagierten Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der Radebeuler Sozialprojekte begleitet. Der Film Zoey hat bei einigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern starke Emotionen hervorgerufen. Besonders ergreifend war es zu sehen, wie die Eltern mit ihren Kindern zusammengerückt sind und in dieser emotionalen Situation sich gegenseitig Halt gegeben haben. Vermutlich hat der Film auch Parallelen zur eigenen Lebenswelt gezeigt und dabei starke Gefühle ausgelöst. Aus diesem Grund war es besonders wichtig, nach dem Film in den gemeinsamen Austausch zu gehen. Die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen haben die Konstellationen innerhalb Zoeys Familie noch einmal in den Fokus genommen und dabei entstand ein sehr lebendiger Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer untereinander. Außerdem kam ein Ressourcenkoffer zum Einsatz. Darin befanden sich Gegenstände, die sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer herausnehmen konnten und mit positiven Emotionen und Eigenschaften verknüpft haben. Denn Ressourcen sind unsere Kraftquellen und unsere Stärken, die in schwierigen Situationen helfen können.


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© Radebeuler Sozialprojekte gGmbH 2021
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