Die Sucht hinter sich lassen: jeden Tag ein Marathon
Geschäftsführer und Firmengründer Eckard Mann hielt gemeinsam mit Geschäftsführerin Marit Neswadba das Startband zur gestrigen Etappe des cleanen Langstreckenlaufes „Run and Gone“, das heute im Cleanen Wohnprojekt der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH in der Leipziger Straße Station machte. „Gemeinsam laufen gegen Drogen“ ist das Motto des einwöchigen von Weißwasser nach Großrückertswalde führenden Laufprojektes, bei dem an jedem Tag eine Marathondistanz zurückgelegt wird.
Reno Werner (ehemaliger Klient unserer Firma) läuft mit seinen Mitstreitern Jörg Fischer, Roberto Füger und Jenny Sauer bereits zum vierten Mal. Die vier besuchen bei ihren Etappen, die insgesamt 300 km umfassen, Therapieeinrichtungen, Suchtkliniken und Suchthilfeträger wie die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH. Das Motto „Run and gone – gemeinsam laufen gegen Drogen“ umfasst für sie das Hintersichlassen der Sucht. Das Laufen brachte sie zu sich selbst. In der Gemeinsamkeit der Gruppe geben sie sich gegenseitig Halt und Unterstützung und haben nach eigener Aussage auch „jede Menge Spaß“. Es ist ihr Ziel in offenen Angeboten und Gesprächen auch anderen zu helfen, aufzurütteln und Präventionsarbeit zu leisten. Hierzu soll noch in diesem Jahr ein gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen werden.
Gut 20 jugendliche Bewohner_innen unserer pädagogisch-therapeutischen Clean-WGs „Haus Keulenberg“ bei Pulsnitz und „Hof Dallwitz“ bei Großenhain sowie ein Bewohner unseres Cleanen Wohnprojektes lernten das Projekt in einer Präsentation kennen und erfuhren in einem sehr offenen Gespräch viel über die Lebenswege der Läufer_innen. Man tauschte sich aus über Wege aus der Sucht und die Suche nach dem persönlichen Lebensweg und Perspektiven für die Zukunft.
Fast alle fassten Mut, ein Stück mitzulaufen und begleiteten die Laufgruppe über 5 Kilometer auf ihrem Weg, der heute bis Freiberg führte.
Vor 12 Jahren war Reno Werner aufgrund seiner Suchterkrankung bei uns in ambulanter Betreuung. Auf dem zweiten Bildungsweg absolviert er aktuell eine berufsbegleitende Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher, die er dieses Jahr abschließen will. Reno Werner hatte die Idee zu diesem cleanen Laufprojekt nach einem schweren Autounfall, nach dem niemand glaubte, dass er „überhaupt wieder aufstehen“ würde. Er hat dieses Vorhaben mit enorm viel Kraft, Ehrgeiz, Leidenschaft und Durchhaltevermögen über mehrere Jahre entwickelt und so seine Suchterkrankung und eine schwere persönliche Krise überwinden können.
Bewegung und körperliche Betätigung gehören auch für uns als wichtiger Bestandteil zum Therapiekonzept, da sie den jungen Menschen ermöglichen, ihr Körper- und Selbstwertgefühl wieder neu zu erspüren oder weiter zu entwickeln. Gruppe und Gemeinschaftssinn werden gestärkt und es liegt auf der Hand, dass mit Spiel und Spaß die Motivation am besten gelingen kann.
Wir werden Reno Werner, Roberto Füger, Jörg Fischer und Jenny Sauer auch zukünftig bei ihrem Projekt unterstützen und freuen uns, sie auch im übertragenen Sinne ein weiteres Stück seines Weges begleiten zu dürfen.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die unterstützt, mitgemacht, mitgeplant, mitorganisiert und über das Projekt berichtet haben!
Weitere Informationen: www.run-and-gone.de
Dresden, 05.09.2019